Dienstag, 8. Mai 2007

Ende einer Beziehung

Wenn man einer Zeitschrift von Anfang an als Abonnent verbunden war und später sogar als Autor aufgetreten ist, liegt es nahe, den endgültigen Abschluss dieser Beziehung, der sich mit der Lieferung der letzten Ausgabe vollzieht, noch einmal einer Bewertung zu unterziehen. Die Ausgabe Februar 2006 der Zeitschrift eigentümlich frei, die die letzte sein wird, die ich als Abonnent beziehe, bestätigt mich in meiner Entscheidung, mein Abonnement zu beenden. Es ist müßig, darüber zu sinnieren, ob ich mich von der Zeitschrift entfernt habe oder umgekehrt die Zeitschrift von mir. Fakt ist, dass die Distanz zwischen meiner und vielen in der Zeitschrift geäußerten Meinungen seit dem 11. September 2001 immer größer geworden ist. Wer immer solche falschen und verantwortungslosen Meinungen propagieren möchte, wie sie bei eigentümlich frei zum Standard gehören, sollte dies ohne meine direkte Unterstützung tun. Ich möchte mich jetzt nicht in großer Ausführlichkeit mit der Unterschieden zwischen meiner Position und der libertären Position vieler eifrei-Autoren beschäftigen, aber es dürfte keinen regelmäßigen Leser dieses Blogs überraschen, dass sich diese Unterschiede vor allem an außenpolitischen Fragen festmachen, wenn sie auch dort nicht ihren Ursachen haben. Ronald Gläser berichtet zum Beispiel in einem Beitrag zur 11. Rosa-Luxemburg Konferenz über eine Rede von Oskar Lafontaine, wo dieser Präsident Bush und Frau Merkel anspricht:

"Was ist denn Terrorismus? Euer eigenes Handeln ist doch ganz in der Nähe von Terrorismus. Terrorismus ist das Töten Unschuldiger, um politische Ziele zu verwirklichen. Das gilt nicht nur für einen kulturellen Teil der Welt. Das ist Staatsterrorismus." Der Saal tobt. Lafontaine fordert den Abzug der "Besatzungstruppen" aus Jugoslawien, Afghanistan, Irak und Iran.


Dass ein Saal, gefüllt mit Sozialisten und Kommunisten, aus Begeisterung tobt bei derartigen "Analysen" (erstaunlich, dass Lafontaine "Besatzungstruppen im Iran (!) ausmacht), dürfte wohl kaum überraschen, aber dass auch der Stellvertretende Chefredakteur -Thorsten Boiger- der eigentümlich frei (seltsam, dass sich eine so kleine Zeitung gleich zwei "Stellvertretende Chefredakteure" leistet) diese Begeisterung ehrlicherweise teilen müßte, wenn man seine eigenen Ansichten zum Maßstab nimmt (geäußert im Diskussionsforum der eifrei), sollte doch alle ehrlichen Liberalen zum Nachdenken bewegen:

Wer oder was gibt der US-Regierung das Recht, Soldaten in den Irak zu schicken, das Land zu zerstören, Zivilisten zu töten und sich selbst dort zu den neuen Herren zu erklären? Oder nach Afghanistan? Oder sonst irgendwohin?
Die Terroristen? Das sind kollektivistische Sippenhaftvorstellungen. Oder, um es wieder ins Ursprungsbild zu bringen: "Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!" - Mt 27,25
Wenn bin Laden und seine Verbrechertruppe in Amerika Menschen ermorden, dann gibt das den Amerikanern nicht das Recht, auch nur einen einzigen Unschuldigen zu töten. Das ist genauso Mord.


In dem zitierten Beitrag von Boigner wird gleich anschließend der Objektivismus abqualifiziert, die einzige Philosophie, die einen Laissez-faire-Kapitalismus (kein Nietzsche, kein Popper, kein Kant, kein Sartre tut dies) verteidigt und der doch eigentlich für Menschen sehr interessant sein müßte, die ständig das Wort "Freiheit" im Munde führen:

Die Positionen Rands, Aristoteles' und Aquins sind sich sehr ähnlich. Aristoteles und Aquin waren die Haus- und Hofphilosophen der Katholischen Kirche. In der Erkenntnistheorie und der Ethik sind die Parallelen unübersehbar. Was eint ist größer als was trennt. Ganz davon abgesehen, dass verglichen mit der Selbstauffassung dieser Trivialromanautorin mit ihrer Mittelalterphilosophie der Unfehlbarkeitsanspruch des Papstes noch ein sehr zurückhaltendes Dogma ist. Der beansprucht die ja nicht 24 Stunden am Tag.


Wenn außenpolitisch die Positionen der anti-amerikanischen Linken unterstützt werden, wenn der Objektivismus zum Feindobjekt erhoben wird, und da aufgrund der Zusammensetzung der Redaktion mit Thorsten Boigner und auch Arne Hoffmann auch keine Besserung zu erwarten ist, ist der Schritt, denn ich gegangen bin, unabwendbar gewesen.

9 Kommentare:

Dominik Hennig hat gesagt…

Der Vulgarisationsgrad erreicht im ef-Milieu inzwischen ungeahnte Dimensionen. Die ef-Autoren Kai Jäger und Gary Merrett schreiben mir unter Pseudonym:

"Sehr geehrter Herr Hennig,

Gratulation! Mit dieser Email haben Sie sich mal wieder selbst übertroffen. Zunächst einmal sind Ihre vollzüglichen Manieren zu nennen: Private Emails werden - selbstverständlich ohne Einverständnis des Betroffenen - an eine ganze Herde armer unbeteiligter Libertärer verschickt. Ihre politischen Richtungen mögen sich ändern wie der Wind, aber Ihr Verhalten bleibt dasselbe. Und wozu das Ganze? Richtig, um die eigenen neurotischen Triebe zu befriedigen! Zu diesem Zwecke erfinden Sie Scheindebatten, die keinen interessieren.

Und bitte werden Sie doch endlich einmal konkret: Wo hat der Herr Lichtschlag etwas geschrieben, was den libertären Prinzipien widerspricht? Wo ruft er zum Bündnis mit Konservativen auf (welchen Konservativen?)?
Und wenn der Herr Lichtschlag es bevorzugt, die Stammleserschaft (reden Sie von sich selbst immer in Gruppen?!) für ein "paar rechte Laufkunden" zu verlieren, dann würde er sich ökonomisch selbst ins Fleisch schneiden, falls Sie diese ökonomische Binsenweisheit beim Zitieren der liberalen Werke überlesen haben sollten. Und selbst wenn Herr Lichtschlag dies wünsche: Eifrei ist SEIN Eigentum, was mischen Sie sich eigentlich ständig in die Angelegenheiten anderer Individuen ein, die Sie nichts angehen?

Ein Zwischenfazit: Keine Manieren und kein Respekt für fremdes Eigentum - das ist die Grundlage von der aus sich Herr Hennig erdreistet, uns über den Libertarismus zu belehren.
Schauen Sie sich doch einmal Ihre Mailingliste an: Glauben Sie diese Herren und Damen hören Ihre Hinweise auf Thomas von Aquin, David Friedman oder Murray Rothbard zum ersten Mal? Glauben Sie, Herr Lichtschlag hat es nötig, daß Sie ihm Textstellen aus Werken zitieren, die er selbst herausgegeben hat?

Jaja, ich weiß, Sie wollen nur nicht, daß die "libertäre Szene dahin geht, wo ich herkomm". Wie dankbar bin ich, Herr Hennig, daß "wir" Sie haben: Sie wissen, was DIE "libertäre Szene" braucht. Gegen die intellektuellen Fähigkeiten eines 30jährigen Magisterstudenten verblassen selbstverständlich Namen wie Ludwig von Mises oder Murray Rothbard.

Leider muss ich Ihnen jedoch mitteilen, daß Sie mit zweierlei Maß messen: Der Herr Lichtschlag und die "Konservativen" (wer denn nun konkret?) kriegen ihr Fett weg, weil sie ja schließlich den Liberalismus verraten. Auf der anderen Seite wird ein Großteil der Leserschaft ständig mit Ihren Verweisen auf Martin Hagen zugespammt, der nicht nur aktiv Politik betreibt, sondern prinzipiell als Nicht-Anarchist und Atlantiker doch zu Ihren Feinden zählen müsste. Warum ist das nicht so? Nun, darüber kann man nur mutmaßen. Ich schätze, Sie schätzen Herrn Hagen so, weil er Ihnen sehr ähnelt: Sein und Ihr Leben ist die Politik. Und natürliche das ständige Schreiben irgendwelcher Pamphlete, um sich online selbst zu beweihräuchern (vielleicht hängt Ihre Vorliebe für Herrn Hagen auch mit Ihrer Begeisterung für das Genital von Herrn Hagen zusammen? Aber darüber wollen wir nicht spekulieren, da uns die Privatsphäre anderer Menschen eine Herzensangelegenheit ist)

Leider muss ich Sie enttäuschen Herr Hennig: DIE "libertäre Szene" interessiert sich in der Regel nicht für Politik und will mit ihr auch nichts zu tun haben. Wenn Sie wie eine Heuschrecke von Zeit zu Zeit die politische Färbung wechseln, dann können Sie das gerne tun. Bitte nehmen Sie jedoch davon Abstand, sich anschließend als moralische Instanz des Liberalismus aufzuspielen, und gestandene Libertäre mit belehrenden Pamphleten vollzuspamen. Statt Stunden vor dem Internet zu verbringen, sollten Sie diese Zeit lieber in den Besuch eines guten Psychaters investieren. Und mit dieser Meinung spreche ich sicherlich für die hier mitlesende Mehrheit (ohne eine demokratische Legitimation daraus abzuleiten).

In diesem Sinne mit verständnisvollen Grüßen

Ihre Tita von Richthofen"

Dominik Hennig hat gesagt…

Das war die Retour hierfür:

"Auch auf die Gefahr hin, daß ich wieder mißverstanden werde: es geht mir bei meiner Kritik am libertär-konservativen Partnerschaftskonzept um mehr als um taktische Rücksichtnahmen auf gewisse, mit dem Meinungsklima im „freiesten Staat der deutschen Geschichte“ zusammenhängende Befindlichkeiten, auch wenn solche Erwägungen nicht ganz unberechtigt sind, wenn man bedenkt, daß nicht nur die etwas betulichen „klassisch Liberalen“ - wenn auch nicht alle! - und mit ihnen die westlich-liberalen Blogger (denen man nicht zu nahe tritt mit der Feststellung, mit diesen Kreisen könne man kein offenes Sch******* stürmen) in notorisch bürgerlicher Feigheit zu uns auf Distanz gehen, sondern daß inzwischen selbst Anarchos offenbar Vorbehalte aufgebaut haben, wie der Vorgang um den Sammelband zu Ehren von Uwe Timm ja belegt, wo man Deinen Beitrag abgelehnt hat. Das kann man in Summe alles nicht mehr auf die leichte Schulter nehmen. Was nützen eifrei à la longue ein paar rechte Laufkunden, wenn die Stammkundschaft (Objektivisten, Minimalstaatler etc.) von der Fahne gehen? Wenn wir bei der gegnerischen Feldpostnummer (JF/IfS-Spektrum) besser angesehen sind als bei denen, die, bei großzügiger Auslegung freilich, den Freunden der Freiheit zugerechnet werden können, dann ist das nicht optimal."

Dominik Hennig hat gesagt…

"Ich sage auch nicht, Du bist schuld, daß Du bei der Maischberger wieder ausgeladen wurdest. Da spielen auch gewisse von Mißgunst gespeiste Latrinenparolen eine Rolle, die man nie ganz ausschließen kann. Aber man kann selbst eine Menge dazu beitragen, deren Wirksamkeit zu verstärken oder zu begrenzen. Ich plädiere für letzteres.

Aber nun zum Grundsätzlichen:

Ich bezweifle doch gar nicht, daß es auch einen konservativen und einen christlichen Weg (der etwa über Thomas von Aquin und Lord Acton oder auch Edmund Burke führt) gibt, zu libertären oder auch nur liberalen Einsichten zu gelangen. Der von mir hochgeschätzte Roland Baader beispielsweise steht genau dafür. Aber es ist nicht Voraussetzung, erstmal konservativ oder „rechts“ zu werden, um am Ende ein Libertärer zu sein. Dieser „kulturkonservative“ Weg ist weder alleinseligmachend noch ist er das Ziel an sich. Und es ist nichts als eine Masche von Leuten, die am Libertarismus Wesentliches eben gerade nicht verstanden haben, nämlich die Offenheit für Fremdes und die Bejahung von Veränderung, sich so betont konservativ zu gebärden, daß man bei manchem sich des Eindrucks nicht erwehren kann, er halte libertär und reaktionär für synonym. Denn wenn so ein „Neo-Libertärer“ (wie Michael Kastner das nennt) recht hat, dann hatten und haben Mises, Rothbard, Milton und David Friedman unrecht.

Der entschiedene Liberale erkennt doch zunächst einmal, daß das System nicht funktioniert. Was soll dann also diese ständige Schuldzuweisung an kollektive Entitäten, die angeblich überproportional an den Mißständen schuld tragen, überhaupt bringen? Begeisterungsfähigkeit wecken? Erkenntnisgewinn befördern? Bei wem? Ich brauche solche Feindbilder nicht (mehr). Weder die Time-Preference-Rate von Homos noch die genetische IQ-Disposition von Negern noch die alleinerziehenden Mütter oder Drogen-Junkies haben uns den Staat beschert. Die amerikanische Quasi-Anarchie der Gründerzeit etwa wurde von überwiegend heterosexuellen (Ausnahme: Abraham Lincoln), weißen, angelsächsischen, puritanisch-protestantischen Männern sukzessive verraten und beseitigt. Das ist Fakt. Da brauche ich nicht umständlich nach Netto-Staats-Profiteuren zu fahnden. Wir gehen völlig in die Irre, wenn wir vergessen, daß alle sozialen Gruppen IHRE Art haben, sich falsch (also systemkonform) zu verhalten, und es keinen gibt, der das Vorrecht hat, aus seinem Glashaus heraus mit Steinen zu werfen. Es gibt eben kein richtiges Leben im falschen (Adorno). Natürlich gibt es Sozialhilfe-Dynastien und in- wie ausländisches Gesindel in allen deutschen Städten, das seinen Mitbürgern parasitistisch auf der Tasche liegt. Aber was ist mit schamlos Subventionen und Staatsprivilegien abgreifenden Bauunternehmern und Spediteuren? Was ist mit Rüstungs- und Ausrüstungsunternehmern – einschließlich der Aktionäre solcher Firmen – deren allereinziger Kunde die Bundeswehr ist? Könnte man nicht auf diese 3 Gruppen von „Unternehmern“ münzen, was Kohls einstens geschaßter Kanzlerberater Basilius Streithofen mal über „Juden und Polen“ sagte: die „größten Ausbeuter des deutschen Steuerzahlers“? Wenn wir mit diesen Schuldzuweisungsdiskursen erst einmal anfangen, landen wir mitten im geistigen Bürgerkrieg – von dem wiederum nur einer profitiert: der Staat.

Prof. Kirchhof, der zwar noch nicht mal ein waschechter Minimalstaatler ist, also noch weit weg von unserem libertären Ideal (woran ihn m.E. gerade auch seine kultur- und strukturkonservative Prägung hindert!) hat dennoch einen sympathischen Ansatz, bei Menschen für die Richtigkeit von „mehr Freiheit wagen“ zu werben. Er sagt: „Du, lieber Bürger, mußt Deine drei Privilegien aufgeben, die Du bisher so eisern verteidigst. Denn während Du an ihnen festhältst, wird Dir gar nicht bewußt, daß Du damit die 10 Privilegien Deines Nachbarn, die 100 Privilegien Deines Konkurrenten und die 300 Privilegien Deines Feindes mitverteidigst.“

Wir hingegen definieren Gruppen, denen wir ein kollektives Interesse zuschreiben, mehr als andere an den etatistischen Mißständen festzuhalten. Wenn Hoppe wegen purer (wenn auch eher lächerlicher) Meinungsäußerung von der Uni fliegen soll und einige Freiheitsfabrikanten ihm, der sich darüber beklagt, Unglaubwürdigkeit attestieren, weil er als Staats-Feind an einer Staats-Uni lehrt(e), dann antworten wir denen, na was soll der arme Professor denn schon machen, wenn der Staat nun mal die akademische Bildung weitgehend monopolisiert? Das kann man so sehen, aber dann kann man nicht gleichzeitig Hartz IV-Empfänger im schnoddrigen Tonfall auffordern, einem die Schuhe zu putzen. Bei so unterschiedlichen Autoren wie David Friedman und Stefan Blankertz kann man übereinstimmend die immer wiederkehrende These finden, daß die Armen bzw. „sozial schwachen“ Menschen die Hauptleidtragenden der Wohlfahrtsdiktatur sind. Auf diese mit Fingern zu zeigen, ist einfach nur töricht: sie sind genauso wie wir, die wir mehr oder weniger der Mittelschicht zuzurechnen sind, Opfer dieses Schweinesystems! Ausgerechnet denen den schwarzen Peter zuzuschieben, das ist billig - und FDP-like: Lieber Arbeiter, Du mußt flexibler werden, Dein Kündigungsschutz muß weg, aber die Einkommensgarantien und Wettbewerbsbeschränkungen bei Ärzten, Apothekern, Architekten und Anwälten lassen wir um Himmels willen unangetastet! Umso verbissener verteidigt also die Sozialstaatsklientel jene Stallfütterung, die ihr als scheinbar einzig denkbare Lebensgrundlage erscheint."

Dominik Hennig hat gesagt…

"Der Liberalismus, so wie wir ihn verstehen, hat seit über 150 Jahren ein Image-Problem, und das hat Rothbard in A New Liberty völlig richtig erkannt: er degenerierte (auch habituell, Du brauchst bloß mal ein paar Tischgespräche bei den Hayek-Tagen aufzuschnappen, da schüttelt’s einen) zu einer Art Konservatismus, er versteht sich als defensiv und re-aktiv, nicht mehr als innovativ! Und so konservativ wie diese „Liberalen“ sind, so Staats-tragend (nicht: - ertragend!) sind sie auch!

Die Manchester-Leute des 19. Jh. wandelten sich entweder selbst von Freihändlern zu (sozial-darwinistischen) Machtstaatlern oder sie wurden verdrängt, begraben und vergessen. Cobden, Bright und unser Eugen Richter waren Pazifisten. Richter starb 1906. Im Jahre 1914 stimmte dann wer im Reichstag gegen die Kriegskredite? Karl Liebknecht! Wir Liberalen haben uns schon immer von den Sozialisten die Butter vom Brot nehmen lassen. Wer kämpft heute für den Afghanistan-Abzug? Lafontaine! Ich bleibe dabei: Es ist ein Verhängnis! (Übrigens: Gruß an Herrn Rosenbaum, sein neuester ef-Eintrag sprach mir aus dem Herzen!) ;-)

In Deinem Posener-Diekmann-Beitrag auf ef-online hast Du mal wieder dem rechten Affen Zucker gegeben, indem Du genau den weikersheimeresken Tonfall derer anschlugst, die in konservativ-larmoyanter Art die 68er für alle Unbill der Zeitläufte verantwortlich machen. Abgesehen davon, daß ich die von rechts konvertierten Neocons für das viel größere Übel halte (Stichwort: Gunnar Sohn) als die ex-linken Exemplare wie Posener, habe ich Dir ja schon direkt auf den Beitrag geantwortet, und deutlich gemacht, daß ich einseitiges 68er-Bashing prinzipiell für „zu kurz gesprungen“ halte. Es ist mir schon deswegen suspekt, weil Westerwelle es in dieser Disziplin zum Meister gebracht hat, es mithin keine liberale Tugend sein kann. Aber auf einen Punkt muß ich in diesem Zusammenhang doch noch einmal zu sprechen kommen. Was hat denn in Deutschland die Revolte ausgelöst? Der Tod des Studenten Benno Ohnesorg? Nein, sondern daß der Polizist, durch dessen Kugel der offenbar Unschuldige starb, vom Vorwurf der „fahrlässigen Tötung“ durch ein staatliches Gericht freigesprochen wurde! Die Empörung darüber, daß der Staat durch seine Handlanger einen Menschen töten darf, ohne daß er dafür zur Verantwortung gezogen werden kann, war zunächst einmal ein ur-libertärer Impuls. Du kannst es in David Friedmans „Räderwerk der Freiheit“ auf S. 157/158 nachlesen, daß es dieses Spezialrecht der Regierung ist, was sie von privaten Sicherheitsanbietern unterscheidet: daß sie (und ihre mit „hoheitlicher Befugnis“ ausgestatteten Werkzeuge) anschließend, auch wenn ihr Handeln Unrecht war, nicht zur Verantwortung gezogen werden kann.

By the way: Bei Friedman findet sich auch ein schönes William Wooldridge Zitat, was eher gegen Hoppes abstruse „Physisch-entfernen“-Thesen spricht:

„Ein Mann, der Schutz verlangt, wird Wachleute feuern, die ihre Zeit damit verbringen, Minderheiten zu belästigen. … Kein privater Polizist hat je mehrere Stunden an einem Toilettenguckloch verbracht, um Homosexuelle zu fassen.“

Was ich schlußendlich sagen wollte, ist, daß ich ums Verrecken nicht will, daß die libertäre Szene dahin geht, wo ich herkomme. Wenn diese mit der Leidenschaft der Vernunft vertretene Position immer nur mit Gehässigkeiten und Verdächtigungen, ich wolle meine Vergangenheit durch übertriebenen Antifaschismus kompensieren, quittiert wird, dann ist das unwürdig und zwingt mich, meinerseits Konsequenzen zu ziehen. Ich für meinen Teil habe meinen Punkt gemacht. Die Zukunft wird also erweisen, wer Recht behalten wird.

So long + schönes Wochenende

DDH"

schwul-und-liberal hat gesagt…

Unglaublich!

Anonym hat gesagt…

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