Dienstag, 31. Juli 2007

Stauffenberg statt Guevara

Carlos Gebauer in eigentümlich frei über Che Guevara und Claus Schenk von Stauffenberg. So unwohl ich mich fühle, wenn Gebauer Oberst von Stauffenberg als “konsequenten Individualisten” bezeichnet, so würde ich ihm Recht geben, Stauffenberg moralisch über den südamerikanischen Revolutionär zu setzen, denn immerhin starb Stauffenberg als Freiheitskämpfer -ob dies ausreichend dafür ist, alles, was er vorher getan hat, auszulöschen, ist eine andere Frage-, etwas, was Che Guevara niemals war.

Dienstag, 8. Mai 2007

Ende einer Beziehung

Wenn man einer Zeitschrift von Anfang an als Abonnent verbunden war und später sogar als Autor aufgetreten ist, liegt es nahe, den endgültigen Abschluss dieser Beziehung, der sich mit der Lieferung der letzten Ausgabe vollzieht, noch einmal einer Bewertung zu unterziehen. Die Ausgabe Februar 2006 der Zeitschrift eigentümlich frei, die die letzte sein wird, die ich als Abonnent beziehe, bestätigt mich in meiner Entscheidung, mein Abonnement zu beenden. Es ist müßig, darüber zu sinnieren, ob ich mich von der Zeitschrift entfernt habe oder umgekehrt die Zeitschrift von mir. Fakt ist, dass die Distanz zwischen meiner und vielen in der Zeitschrift geäußerten Meinungen seit dem 11. September 2001 immer größer geworden ist. Wer immer solche falschen und verantwortungslosen Meinungen propagieren möchte, wie sie bei eigentümlich frei zum Standard gehören, sollte dies ohne meine direkte Unterstützung tun. Ich möchte mich jetzt nicht in großer Ausführlichkeit mit der Unterschieden zwischen meiner Position und der libertären Position vieler eifrei-Autoren beschäftigen, aber es dürfte keinen regelmäßigen Leser dieses Blogs überraschen, dass sich diese Unterschiede vor allem an außenpolitischen Fragen festmachen, wenn sie auch dort nicht ihren Ursachen haben. Ronald Gläser berichtet zum Beispiel in einem Beitrag zur 11. Rosa-Luxemburg Konferenz über eine Rede von Oskar Lafontaine, wo dieser Präsident Bush und Frau Merkel anspricht:

"Was ist denn Terrorismus? Euer eigenes Handeln ist doch ganz in der Nähe von Terrorismus. Terrorismus ist das Töten Unschuldiger, um politische Ziele zu verwirklichen. Das gilt nicht nur für einen kulturellen Teil der Welt. Das ist Staatsterrorismus." Der Saal tobt. Lafontaine fordert den Abzug der "Besatzungstruppen" aus Jugoslawien, Afghanistan, Irak und Iran.


Dass ein Saal, gefüllt mit Sozialisten und Kommunisten, aus Begeisterung tobt bei derartigen "Analysen" (erstaunlich, dass Lafontaine "Besatzungstruppen im Iran (!) ausmacht), dürfte wohl kaum überraschen, aber dass auch der Stellvertretende Chefredakteur -Thorsten Boiger- der eigentümlich frei (seltsam, dass sich eine so kleine Zeitung gleich zwei "Stellvertretende Chefredakteure" leistet) diese Begeisterung ehrlicherweise teilen müßte, wenn man seine eigenen Ansichten zum Maßstab nimmt (geäußert im Diskussionsforum der eifrei), sollte doch alle ehrlichen Liberalen zum Nachdenken bewegen:

Wer oder was gibt der US-Regierung das Recht, Soldaten in den Irak zu schicken, das Land zu zerstören, Zivilisten zu töten und sich selbst dort zu den neuen Herren zu erklären? Oder nach Afghanistan? Oder sonst irgendwohin?
Die Terroristen? Das sind kollektivistische Sippenhaftvorstellungen. Oder, um es wieder ins Ursprungsbild zu bringen: "Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!" - Mt 27,25
Wenn bin Laden und seine Verbrechertruppe in Amerika Menschen ermorden, dann gibt das den Amerikanern nicht das Recht, auch nur einen einzigen Unschuldigen zu töten. Das ist genauso Mord.


In dem zitierten Beitrag von Boigner wird gleich anschließend der Objektivismus abqualifiziert, die einzige Philosophie, die einen Laissez-faire-Kapitalismus (kein Nietzsche, kein Popper, kein Kant, kein Sartre tut dies) verteidigt und der doch eigentlich für Menschen sehr interessant sein müßte, die ständig das Wort "Freiheit" im Munde führen:

Die Positionen Rands, Aristoteles' und Aquins sind sich sehr ähnlich. Aristoteles und Aquin waren die Haus- und Hofphilosophen der Katholischen Kirche. In der Erkenntnistheorie und der Ethik sind die Parallelen unübersehbar. Was eint ist größer als was trennt. Ganz davon abgesehen, dass verglichen mit der Selbstauffassung dieser Trivialromanautorin mit ihrer Mittelalterphilosophie der Unfehlbarkeitsanspruch des Papstes noch ein sehr zurückhaltendes Dogma ist. Der beansprucht die ja nicht 24 Stunden am Tag.


Wenn außenpolitisch die Positionen der anti-amerikanischen Linken unterstützt werden, wenn der Objektivismus zum Feindobjekt erhoben wird, und da aufgrund der Zusammensetzung der Redaktion mit Thorsten Boigner und auch Arne Hoffmann auch keine Besserung zu erwarten ist, ist der Schritt, denn ich gegangen bin, unabwendbar gewesen.

Das Ende der Fahnenstange

Was haben Rudi Völler, seines Zeichens ehemaliger Teamchef der deutschen Fussballnationalmanschaft, und die libertäre Zeitschrift eigentümlich frei gemeinsam: Wenn man denkt, sie haben einen Tiefpunkt erreicht, wird man sofort eines Besseren belehrt und es folgt ein weiterer...Tiefpunkt. Im vorletzten Heft nervte die Zeitschrift mit einem seitenlangen Interview mit dem NPD-Vorsitzenden Voigt, wo dieser auch sehr deutlich machen konnte, dass er den "Neoliberalismus" sehr wohl als seinen Hauptfeind ansieht.

Keine rationale Anarchie

Am 12. und 13. Dezember (2003) wird Prof. David Friedman auf Einladung der Friedrich-Naumann-Stiftung und der Zeitschrift eigentümlich frei mehrere Vorträge in Deutschland halten. In diesem Zusammenhang empfehle ich die Lektüre eines Artikels von Michael B. Duff, der die anarcho-kapitalistische Position von Friedman kritisch hinterfragt:

"Ich glaube nicht an eine rationale Anarchie, weil ich nicht glaube, dass wir in einer rationalen Welt leben. Ich glaube nicht, dass Krimininelle rational handelnde Menschen sind. Ich glaube nicht daran, dass man Terroristen bestechen kann oder mit ihnen vernünftig reden kann. Ich glaube, dass 50 % der Welt dumm ist, 25 % faul ist und gut 10 % total verrückt ist, was eine Minderheit von 15 % übrig lässt, die des rationalen Denkens fähig ist. In einer rationalen Welt, nicht gebunden an Sentimentalität und Aberglauben, würden die Europäer und Amerikaner die Bedrohung des islamistischen Terrors anerkennen und extreme Maßnahmen ergreifen, um ihn zu vernichten."


Tatsächlich wäre es sehr interessant, Friedman bei diesen Veranstaltungen über seine Vorstellung zur Lösung des Terrorproblems im Nahen Osten oder noch allgemeiner, des Problems des islamistischen Terrors, zu befragen. Wären die Palästinenser rationale Menschen, würde sie sich wünschen, so zu leben wie die Israelis. Sie würden alles versuchen, um die Lebensart der Israelis zu kopieren. Sie würden erkennen, dass Handel mit Israel weitaus lohnender ist als Terrorismus. Wie würde ein Mann wie Friedman, der an Kosten-Nutzen-Kalkulationen glaubt, bewerten, dass diese Menschen dies offensichtlich nicht tun? Friedmans Theorien wirken auf dem Papier intelligent und durchdacht, wenn man sie aber mit dem Verhalten tatsächlicher Menschen in Beziehung setzt, wirken sie nur noch lächerlich.

Über das staatliche Gewaltmonopol

Die Mitglieder der Diskussionsgruppe möchte ich auf einen Beitrag verweisen, den ich gerade zum Thema "Staatliches Gewaltmonopol" veröffentlicht. Anlass dafür waren die beiden Artikel in der Zeitschrift eigentümlich frei, die sich für eine Privatisierung "staatlicher Sicherheitsproduktion" aussprachen. Autor Boiger formuliert: "Sicherheit ist nur dann möglich, wenn ihr Anbieter wie bei jedem anderen Gut im Wettbewerb bestehen muss." Mit dem Begriff "Sicherheit" kaschiert der Autor allerdings, dass es ihm um die Privatisierung vergeltender Gewalt geht, die eben gerade nicht ein Gut wie jedes andere ist.

Montag, 7. Mai 2007

Der freie Westen

Leon de Winter führt bei www.welt.de ein Weblog (in englischer Sprache), das er The Free West nennt. De Winter weist darauf hin, dass dies kein willkürlicher Titel sei, sondern dass er einen tiefen Glauben -obwohl er Säkularist ist- an die Freiheiten unserer westlichen Gesellschaften habe: "Unsere Freiheit ist kein Phänomen, das wir als selbstverständlich ansehen sollte. Es ist ein Wunder." Welchen Kontrast dieser leidenschaftliche Verteidiger des Westens darstellt im Vergleich zum "libertären" Mainstream in Deutschland, macht Stefan Blankertz deutlich, seines Zeichens libertärer Vordenker, der den Westen als "quasi-religiöse Ideologie" abtut ("Westen" als terroristische Ersatzreligion in: eigentümlich frei), wo er eine reale Religion, den Islam nämlich, im gleichen Zug zu idealisieren versucht.

Rand und Arno Breker

In der neuesten Ausgabe der Zeitschrift eigentümlich frei veröffentlicht Naomi Braun-Ferenczi ihren Aufsatz Arno Breker und Ayn Rand: Kann den Lebenskraft Sünde sein?. Die Autorin suggeriert in diesem Aufsatz eine Nähe von Breker und Rand, die so nicht behauptet werden kann. Die einschlägige Passage lautet:

Auch die zutiefst antisozialistische Prophetin des Individualismus, Ayn Rand, pflegte mit ihrem Kunstkonzept des „romantischen Realismus“ die Vorstellung, dass ein schöner Geist sich in einem schönen Körper am wohlsten fühle. Die „Guten“ in ihren Romanen sind nicht hässlich, sondern weisen wie der edle Guerillero Ragnar Danneskjöld „die auffallende Schönheit physischer Vollkommenheit“ sowie die „harten, stolzen Züge, den spöttischen Mund eines Wikingerstandbildes“ auf. Und da Ayn Rand keinen Sinn darin sah, das Hässliche zur ästhetischen Leitkultur zu machen, lässt sie unter anderem den Stahl-Unternehmer Hank Rearden die Niedertracht sehen, „die das Unvermögen für eine Tugend hält und die Lebenskraft als Sünde verdammt.“ Der Randsche „ideal man“ ist ein heroisches Wesen und soll seine Mitmenschen dazu anleiten, den Helden in sich zu entdecken, gerade um dem Totalitarismus Widerstand leisten zu können. Das Heldenhafte aufgrund seines propagandistischen Missbrauchs in der Geschichte zu verachten und es durch das Schwache und Elende als künstlerisches Maß zu ersetzen, würde also bedeuten, den Nazi mit dem Beelzebub auszutreiben.


Was die Autorin nur implizit sagt (die Nähe von Rand und Breker), wird an anderer Stelle offen ausgesprochen (hier Chris Miller auf seinem Blog):

I don't like Arno Breker's males because they feel like steroid crazed adolescents who have grown big bodies but little minds -- and are likely to be found in bath houses slapping towels at each others behinds. They've never matured into adult self awareness -- what they see is what there is -- the perfect devotional statuary for Ayn Rand objectivists. And I don't like his female figures because they seem empty --souless -- sexless.


Wie die eifrei-Autorin sehr richtig bemerkt, vertrat Rand auf dem Feld der Ästhetik einen "romantischen Realismus". Dies ist eine Kunstbewegung des 19. Jahrhunderts, wohingegen Breker sich an der griechischen Antike orientierte. Es gibt vermutlich keine öffentliche Stellungnahme von Rand über Breker -mir ist keine bekannt und Frau Braun-Ferenczi nennt auch keine-, allerdings äußerte sich Rand, wie in dem Buch Ayn Rand Answers nachzulesen ist, durchaus distanziert zur Kunst des klassischen Griechenlands.

Prominente Ayn-Rand-Fans

Es gäbe schon weitaus interessantere und wichtigere Artikel über Ayn Rand und den Objektivismus, aber nun ja ... Die Zeitschrift eigentümlich frei übersetzt einen Artikel von Robert James Bidinotto ("Rand-Notizen aus den USA") aus dem Magazin The New Individualist ("Celebrity Rand Fans").

Zum Kinoprojekt von "Atlas Shrugged"

An dieser Stelle hatte ich schon einige Male auf die geplante Verfilmung von "Atlas Shrugged" verwiesen, aber wer noch einmal nachlesen möchte, welche Personen vor und hinter der Kamera diesem Werk Kontur verleihen sollen, findet interessanten Lesestoff in der eigentümlich frei. Neu war für mich die angehängte Information über China: "Bereits im nächsten Jahr wird ein weiterer Meilenstein für die Randhistoriographie zu feiern sein, nämlich das Erscheinen der chinesischen Übersetzung von 'Atlas Shrugged'."

Eine Verteidigung Augusto Pinochets

Dieser Beitrag aus der eigentümlich frei ist wirklich lesenswert, auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass Augusto Pinochet "einer der wenigen echten Liberalen" des 20 Jahrhunderts war, aber sein Vorgehen gegen das marxistische Allende-Regime verdient Hochachtung:


Pinochet stand vor der Alternative, die Verbrecher auszuschalten oder diesen ein ganzes Land preiszugeben.

Der Mythos des kapitalistischen Jesus

In der Dezember-Ausgabe (Nr. 48/2004) des ef-magazins gibt es einen Artikel von Robert Grözinger, der den Mythos eines "kapitalistischen" oder gar "anarchistischen" Jesus beitragen soll. In dem genannten Aufsatz erwähnt der Autor auch das Gleichnis vom Weinbauern, das belegen soll, dass Jesus das "private, uneingeschränkte Eigentums- und Vertragsrecht" verteidigt habe. Seltsamerweise schildert der Autor dieses Gleichnis gar nicht, und wenn man die besagte Geschichte in der Bibel nachliest, könnte man den Verdacht hegen, dass dies keine zufällige Unterlassung ist. In diesem Gleichnis geht um einen Weinbauern, der früh am Morgen einige Arbeiter anheuert, die für eine bestimmte Geldsumme in seinem Garten arbeiten sollen. Nach drei, sechs und neun Stunden heuert er weitere Arbeiter an, denen er nur verspricht, dass sie gerecht entlohnt würde. Am Ende des Arbeitstages stellt sich allerdings heraus, dass er alle Arbeiter unabhängig von der geleisteten Arbeitszeit gleich bezahlen will. Man kann sich leicht vorstellen, dass die zuerst eingestellten Arbeiter über diese ungerechte Entlohnungspraxis ausgesprochen unzufrieden waren und das Gleichnis erwähnt auch, dass sie "murrten". Der Weinbauer weist ihren Protest allerdings zurück: "Ist es mir nicht erlaubt, mit meinen Dingen zu tun, was ich will?" Der Kern des Gleichnis besteht aus einer Entlohnung nach dem kommunistischen Prinzip "Jeder nach seinen Bedürfnissen", nicht daraus, der Weinbauer sich im Rahmen seiner Rechte bewegte, was er zweifellos tat. Das "private, uneingeschränkte Eigentums- und Vertragsrecht" ist ein wichtiges Hilfsmittel, dass die Voraussetzung dafür schafft, dass Menschen ihrem rationalen Urteil folgen können. Es ist allerdings keine Garantie dafür, dass Menschen auch tatsächlich moralisch handeln. Der Weinbauer handelt so, wie es vielleicht auch ein marxistischer Unternehmer tun würde, der sich bei der Bezahlung seiner Mitarbeiter möglichst wenig an deren individueller Leistung orientieren möchte.

Sonntag, 6. Mai 2007

Ein Übung in Anarchismus

ef-news veröffentlicht einen Kommentar von Nico Metten zum Thema “Wie man Ausschwitz” verhindert, der als Paradebeispiel einer Argumentation gelten kann, die mit Prinzipien jongliert, ohne Rücksicht auf Logik und Fakten zu nehmen. Der Autor möchte mit seiner Argumentation beweisen, dass nicht die Ideen der Nazis entscheidend für ihre Mordorgien waren, sondern die Existenz eines Staates, womit für ihn bewiesen wäre, dass Anarchie den größten Schutz vor Massenmord bietet. Der Autor beginnt seine Argumenation mit der Bemerkung, dass “dass Auschwitz keineswegs der einzige geplante Genozid in der Geschichte war. Es gab zahlreiche andere. Und alle wurden unter irgendeiner anderen Ideologie als der der Nazis begangen. Einige sogar ausdrücklich unter der sich als Opposition zur NS-Ideologie definierenden Ideologie des Antifaschismus. Diese Genozide alleine reichen aus, um diese Sichtweise der Geschichte zu widerlegen.” Sicherlich ist es richtig, dass es zahlreiche Genozide in der Geschichte gab und natürlich nicht alle mit Anti-Semitismus in Verbindung gebracht werden können, aber es bedeutet natürlich nicht, dass es zwischen den Ideologien, die Massenmord rechtfertigen sollten, überhaupt keine Gemeinsamkeiten gegeben hat und vor allem bedeutet es natürlich nicht, dass diese mörderischen Ideologien bedeutungslos für die Begehung der Taten waren. Dass die Nazis einen Staatsapparat zur Begehung ihrer Taten nutzen konnten, ist zwar richtig, aber es bedeutet nicht, dass jeder Staat verbrecherisch sein muss. So gibt es doch ohne Zweifel relativ liberale Staaten, die derartige Verbrechen nicht verüben und auch keine Kriege gegeneinander führen. Der Staat war ein Hilfsmittel der Nazis, um ihre Ideologie Wirklichkeit werden zu lassen. Auch mußten die Nazis mit der Weimarer Republik brechen, um ihren Unrechtsstaat etablieren zu können. Um massenhaft Menschen zu ermorden, braucht es, außer der Bereitschaft es zu tun, relativ wenig, unter Umständen reichen pure Holzknüppel. Dschingis Khan verfügte nicht über etwas, was einem modernen Staat nahe kam, aber seine Reiterhorden waren in der Lage, bis nach Wien vorzustoßen und Europa in einen Schockzustand zu versetzen. Nico Mettens Argumentation erinnert an diejenige von Pazifisten, die glauben, dass das Böse den Waffen entspringt -und nicht den Köpfen der Menschen, die diesse Waffen einsetzen- und man nur die Waffen aus der Welt entfernen müßte, um einen Zustand des Friedens zu garantieren. Ebensowenig sind Staaten an sich das Problem, sondern die Frage, ob ein Staat für Raubzüge eingesetzt wird oder ob er dazu da ist, Unschuldige zu schützen und die Initiierung von Gewalt und unterbinden und zu bestrafen.